Mein Traum von Kirche

Vor einigen Jahren habe ich einen kleinen Text für unserer Kirchenvorstand geschrieben, den wir eingehend miteinander besprochen und so geändert haben, dass es unser gemeinsamer Text wurde. Ich lade Sie ein, sich von diesem Text inspirieren zu lassen. Sie können ihn gerne downloaden und Ihren Verhältnissen vor Ort entsprechend verändern. Gerne können Sie den Text auch ohne Copyright so übernehmen, wie er dasteht. Aber mir ist nicht wichtig, dass Sie meinen Traum teilen. Mir ist wichtig, dass Sie überhaupt wieder anfangen, von Kirche zu träumen. Wenn mein Traum Sie inspiriert, Ihren eigenen Traum zu formulieren, finde ich das einfach traumhaft.

 

Wir haben einen Traum.

Wir haben einen Traum,
dass wir in unserer Gemeinde
als Brüder und Schwestern zusammenleben
und dass unsere Liebe ausstrahlt
auf die Menschen um uns herum.
Wir haben den Traum,
dass Gott unter uns ein Klima der Auferbauung
und der Ermutigung schafft und dass wir barmherzig umgehen
mit den Fehlern, dem Versagen und den Nöten anderer.

Wir haben einen Traum,
dass es uns gelingt, offen zu sein für andere,
herzlich und authentisch,
so dass Menschen
weit über die Grenzen dieses Ortes hinaus
angesprochen werden und kommen,
um bei uns aufzutanken, Glauben zu finden,
um sich Kraft zu holen für ihren Alltag
und Rat für ihre Gemeinden.

Wir haben einen Traum,
dass die Gottesdienste unserer Gemeinde
zu einem Ereignis werden,
das Tausende von Menschen inspiriert,
Christen zu werden und als Christen zu leben.
dass unsere Gottesdienste zu einer
lebensverändernden Erfahrung werden,
die uns glauben, lieben und hoffen lässt.

Wir haben einen Traum,
dass in unserer Gemeinde
eine Leidenschaft für Gott entsteht;
dass Gott spürbar gegenwärtig ist in unserem
Singen und Beten, Feiern und Arbeiten.
dass unsere Frömmigkeit authentisch und ansteckend ist,
dass wir brennen für Gott, ohne fanatisch zu werden,
und dass wir Schritt für Schritt
verwandelt werden zu Abbildern der Liebe Gottes.

Wir haben einen Traum,
dass Gott uns eine Gemeinschaft werden lässt,
die die Ideale der Urgemeinde
wieder für sich entdeckt und die geeignete Strukturen ausbildet,
damit jeder Einzelne und die Gemeinde wachsen kann.
dass wir es riskieren, neue Wege zu beschreiten,
wo die alten nicht mehr weiterführen und uns an nichts anderem orientieren
als am Wort Gottes, der Liebe und am gesunden Menschenverstand.

Wir haben einen Traum
von einer Gemeinde,
in der jeder um seine Gaben weiß
und dadurch persönliche Erfüllung findet,
dass er sie dienend einsetzt
und dabei gute Arbeit leistet -
zum Heil und Wohl der anderen,
zum Aufbau der Gemeinde und zur Ehre Gottes.

Wir haben einen Traum
von einer Gemeinde,
in der die Leiter leiten
ohne zu herrschen.
In der die hervorragende Gabe
der Leiter die ist,
andere zu inspirieren, aufzubauen
und die in ihnen schlummernden Kräfte freizusetzen.

Wir haben einen Traum
von einer Gemeinde,
in der jeder einen Kreis von Menschen findet,
mit denen er zusammen
über Fragen des Glaubens und
über die persönlichen Belange des Lebens reden kann.
Wir träumen davon, dass solche Gruppen
uns befähigen, in unserem Alltag als Christen zu leben
und der Gemeinde zu dienen.

Wir haben einen Traum. Es ist der Traum
von der Kirche des neuen Jahrtausends.
Es ist der Traum von einer Gemeinschaft,
in der Jesus im Mittelpunkt steht
in der die Lebendigkeit Gottes erfahren wird,
und von der Kraft und Licht ausgeht
in die Welt um uns herum.

Wir sind davon überzeugt,
dass Gott mit uns und durch uns
eine solche Gemeinschaft schaffen will
und wir wollen alles dafür tun,
dass wir hier in unserer Gemeinde
nicht nur vom Leben träumen,
sondern diesen Traum leben.

 

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© Dr. Klaus Douglass 2006–2024 · http://www.douglass.de/pfarrer/traum.php